Herzlichen Glückwunsch

21. 01. 2020

Die Geschichtswerkstatt Rehfelde e.V. gratuliert dem „Rehfelder Scheinwerfer“ auf das herzlichste zu seinem Erscheinen. Mit unseren Glückwünschen verbinden wir unsere Hoffnung, dass sich die Webseite ihrem selbst gestellten Anspruch als offenes Forum für Bürger und Vereine, als Plattform zur Veröffentlichung von Informationen und Meinungsäußerungen und ihrem Namen allzeit verpflichtet fühlt.

 

Weshalb die Hervorhebung dieser Erwartung? Wir erinnern an die Folgen der Weltwirtschaftskrise und der Notverordnungen zu Beginn der 1930er Jahre in Deutschland. Sie mündeten u.a. in eine Polarisierung der gesellschaftlichen Kräfte. Leidtragende der Krise in Rehfelde waren insbesondere die Kinder, die ein erschreckendes Bild von Unterernährung abgaben. Die Arbeiter und Angestellten hatten es überaus schwer, ihre Meinung über die unhaltbaren Zustände in der Gemeinde und im Land sowie ihren berechtigten Forderungen nach Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse Gehör zu verschaffen. Ihre lautstarken Appelle auf den Sitzungen der Gemeindevertretung endeten mit Saalverweis und Einschaltung der Polizei. Daraufhin beschloss die Ortsgruppe der Kommunistischen Partei, eine eigene Zeitung herauszugeben. Da nicht registriert und somit auch nicht der staatlichen Zensur unterworfen musste sie illegal gedruckt werden. Das erfolgte wöchentlich in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in einer Wohnlaube in der Herrenseestraße. Herausgegeben wurde „Der Rote Scheinwerfer“ mit einer Auflage von 500 Exemplaren ab 1931. Unter dem Diktat des Hitlerfaschismus musste er 1933 sein Erscheinen einstellen.

 

Eine gewissermaßen Wiederbelebung erfuhr der Scheinwerfer im Jahr 1949 als Dorfzeitung der MTS und dem Namen „Im Scheinwerfer“. Das vier- manchmal auch sechsseitige Blättchen im A4-Format erschien in unregelmäßigen Abständen bis zum Ende der 1950er Jahre. Seine Aufgabe bestand darin, die Bevölkerung des MTS-Bereichs Rehfelde, zu dem auch Zinndorf und Werder zählten, über internationale, nationale und regionale Ereignisse zu informieren.

 

Seit 2002 informiert die Partei DIE LINKE in einem Schaukasten in der Bahnhofstraße unter der Überschrift „Der Linke Scheinwerfer“ permanent über wichtige Geschehnisse in der Gemeinde und darüber hinaus. In welchem Umfang dieses analoge Angebot angenommen wird, ist schwer zu beurteilen. Eingehende Reaktionen lassen keine Schlussfolgerungen zu.

 

Möge nunmehr der „Rehfelde-Scheinwerfer“ dazu beitragen, dass sich die Menschen in unserer Gemeinde ein umfassenderes Bild über die Begebenheiten und Entwicklungen in unserem Ort machen können.

 

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