Kopf hoch

18. 10. 2020

Das rate ich allen, denen das Wasser bis zum Halse steht. Die veröffentlichte Liste des Standes der Investitionen in der Gemeinde, die dem Finanzausschuss vorliegt, vermittelt ein desaströses Bild der Nichterfüllung. Dazu kommt immer öfter der bisher noch nicht nachgewiesene Schrei zu fehlendem Geld. Man könnte rätseln was 2021 überhaupt noch möglich ist.

Aus der Sicht vieler Bürger selbstverständlich erst einmal die Erfüllung der seit Langem beschlossenen Aufgaben und jene die in 2020 aus unerklärten Gründen nicht erfüllt wurden. Die Liste von über 20 Maßnahmen, von denen nicht einmal die Hälfte realisiert sind, zwingt solche Aufgaben, wie den Straßenbau im Winkel, die Ausstattung im „Fuchsbau“, den Parkplatz an der Post, die Heizungsanlagen in den kommunalen Wohnblöcken, mit aller Konsequenz durchzusetzen.

Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller schrieb: „Gegen den Fluch des Gestaltenmüssens ist kein Kraut gewachsen!“ Die Gestaltung der nächsten Jahre ist der Fluch, die Aufgabe für die Gemeindevertretung und das Amt. Deshalb sollten die Ziele für die nächsten Jahre noch in 2020 zwingend veröffentlicht werden.

Dazu gehören die Voraussetzungen zum zeitnahen Bau der KITA am „Märkischen Tor“ zu schaffen, Lösungen zur Absicherung des Raumbedarfs im Schulkomplex, einschließlich der Planung des neuen Hortgebäudes und einer Küche zu finden sowie mit einem Verkehrs- und Straßenausbaukonzept und einem neuen Flächennutzungsplan Voraussetzungen für die Zukunft zu schaffen.

Entscheidend wird ein belastbarer, stimmiger Haushalt sein, der einerseits die schwarze Null ansteuern, anderseits alle wichtigen Pflicht- und Freiwilligenaufgaben enthalten sollte. Dafür ist es notwendig, Prioritäten zu setzen.

Als außenstehender Betrachter würde ich sofort die Planungskosten für das Windfeld auf die Investoren umlegen und mit den dann freiwerdenden Mittel von 300.0 T€ bis 500.0 T€ die bisher nicht ausfinanzierten Aufgaben angehen. Darüber hinaus könnten mit den zukünftigen Betreibern mögliche Vereinbarungen zur Finanzierung kommunaler Aufgaben durch anteilige Beteiligung am erzeugten Strom sofort angestrebt werden.

Nur durch solche Lösungen ist die Daseinsvorsorge in der Gemeinde in den nächsten Jahren zu sichern.

Bleiben wir optimistisch. Gestalten wir mit Blick auf das Ganze und auf die Zukunft so, dass wir möglichst kein Wasser schlucken.

 

Ihr Reh (h) Auge

 

Bild zur Meldung: Kopf hoch