Bewaffnete Drohnen sind Angriffswaffen

05. 01. 2021

Generalinspekteur fordert rasch Kampfdrohnen ND 04.01.21

Kampfdrohnen (bewaffnete  Drohnen) sind seit mehreren Jahren weltweit im Einsatz. Ferngesteuert mit wachsendem Automatisierungsgrad wurden sie durch das US-Militär bei „gezielten Tötungen“ mehrfach als Mordwerkzeuge verwendet, unter anderem im Irak, in Jemen und Afghanistan. Die Air Base Ramstein bei Kaiserslautern diente dabei als Relaisstation. Zu den Opfern gehörten auch  wehrlose Zivilisten.

Im Karabachkonflikt zwischen Armenien und Afghanistan zeigte die massenhafte  Anwendung von der Türkei gelieferter Kampfdrohnen durch Aserbeidschan  den  Einfluss auf Veränderungen der  Kriegsführung, hin zum automatisierten Krieg.

Unbemannte Drohnen sind billiger in der Herstellung, benötigen  keinen Schutz eines Piloten gegen Beschuss und Überlastung. Vorerst spielt der Mensch noch eine Rolle in der Fernsteuerung, wenn auch wenig anders als der Operateur bei einem Computerspiel, was die menschliche Hemmschwelle beim Waffeneinsatz verringert.  IT-Forscher warnen, dass in  Verbindung mit den Entwicklungen auf den Gebieten der künstlichen Intelligenz und der Schwarmtechnologie der Waffeneinsatz vom Menschen immer mehr auf den Algorithmus  übergehen wird. Das ist der Weg zum autonomen Krieg, dem Krieg der Roboter.

Kampfdrohnen könnten  dabei Wegbereiter für den massenhaften Einsatz autonomer Systeme auch bei  den Land- und Seestreitkräften sein. Bewaffnete  Drohnen sind Angriffswaffen. Sie verringern die Hemmschwelle zur militärischen Lösung von  Problemen, sind kaum  geeignet zur Verteidigung,  aber können ein neues Wettrüsten initiieren. Killerdrohnen sind Mordwerkzeuge. Ihre weitere Entwicklung, Herstellung und Beschaffung sollten der Ächtung unterliegen wie die der ABC-Waffen. Dafür einzutreten wäre im eigentlichen Interesse Deutschlands.

 

Eckart Schlenker

 

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