Meinungsstreit

29. 05. 2022

Der Austausch von Gedanken, der Streit über unterschiedliche wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Standpunkte ist normal, wird benötigt und gehört zur Demokratie. Diese Diskussionen waren und sollten immer auf Lösungen gerichtet sein und müssen in die Zukunft wirken. Gemeinsam ausdiskutierte Gedanken und Wege führen zum Ziel und damit zur Verbesserung des Lebens der Mehrheiten in der Bevölkerung.

Voraussetzungen sind ein Minimum an Bildung, eine ausführliche Information zu den Fragen, der Wille zum Gedankenaustausch und am wichtigsten die Bereitschaft den gemeinsamen Nenner zu finden. Meist führen nur Kompromisse zum Ergebnis.

Diese Fähigkeiten scheinen in der Gegenwart etwas abhanden gekommen zu sein. Auf der großen internationalen Bühne, wo es um geopolitische Entscheidungen geht, wie auch auf der kommunalen Ebene, wo es um das Leben der Menschen im Dorf oder der Stadt geht. Leider auch in Rehfelde, wenn man die Ergebnisse in den Sitzungen der Gremien und deren Widerspiegelung im Leben betrachtet.

Wir erleben eine Art der Meinungsbildung, wo der Eine dem Andren seine Meinung aufzwingen will. Die meisten Menschen, die ich kenne, behaupten von sich, stets, die „richtige Meinung“ zu haben. Und dabei liegen ihre Positionen oft weit auseinander. Heute bohren Kohlekritiker Leitungen im Tagebau an. Morgen sprengen selbsternannte Retter des Rotmilans Windparks in die Luft und Impfgegner legen Feuer bei Ärzten, die impfen. Da gibt’s nichts zu reden: Derartige Selbstjustiz ist kriminell. Dafür gibt’s keine Rechtfertigung. auch nicht, wenn die Weltrettung vorgeschoben wird.

Solche Art von Rechtsverletzung gibt es in Rehfelde nicht, aber es ist auch gesetzwidrig, wenn über Jahre Planungen zum Windfeld und zum Mühlenfließ blockiert werden. Zumindest schädlich sind das Verzögern von Entscheidungen zur Küche für eine qualitative Versorgung unserer Kinder, das Verhindern der Flächennutzungsplanung und des Straßenausbaukonzepts. Über Wochen werden jetzt die Bildung und Tätigkeit von Arbeitsgruppen (Teams) verzögert, obwohl die Festlegung in der Gemeindevertretung bindend wäre. Ausschusssitzungen finden nicht statt, so wie der Vorsitzende des Ortsentwicklungsausschusses auf der Internetseite der Gemeinde Rehfelde für die Monate Mai und Juni schreibt. Danach ist Sommerpause und es bleibt ein Rest des Jahres 2022.

Es gilt mit den Betroffenen und den Beteiligten gemeinsam auszudiskutierten wie es zügig weitergeht. Wenn auch demokratischer Streit und politischer Diskurs langwierig, häufig frustrierend sind, es gibt keinen anderen Weg zur Klärung. Weder in Rehfelde noch in der großen weiten Welt.

 

Ihr Re (h) Auge

 

 

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