Ereignisse der Geschichte

19. 06. 2022

Geschichte ist laut Internet „politischer, kultureller und gesellschaftlicher Werdegang, Entwicklungsprozess eines bestimmten geografischen, kulturellen o. ä. Bereichs“, also die Geschichte von Rehfelde, Deutschland, Europa und geopolitisch der Welt. Dabei gehen wir von der materialistischen und nicht von der idealistischen Betrachtungsweise aus, versuchen das Ereignis in die Umwelt zustellen, die Ursachen sowie Wirkungen und insbesondere die Zusammenhänge zu sehen. Es gilt die Welt ganzheitlich zu betrachten und gleichermaßen historisch sowie aktuell zu bewerten.

Wenn unsere Ex-Kanzlerin Frau Merkel in ihrem Interview im Fernsehen u. a. einschätzt, dass es seit 1990 nicht gelungen sei, den „Kalten Krieg“ zu beenden, dann darf es wohl gestattet sein, auch zu formulieren, dass dieser eskaliert ist und in den letzten 30 Jahren in mehrere „heiße Kriege“ führte. Das waren die mehr als 70 Militäroperationen der USA rund um den Globus, die darauf abzielten, die unangefochtene Vorherrschaft Washingtons in der Welt zu zementieren. Und das ist die „Spezialoperation“ Russlands, das das Vordringen der NATO an seine Grenzen unter Nutzung der Ukraine als ernsthafte Bedrohung seiner Sicherheit betrachtet und dessen Initiativen zur friedlichen Herbeiführung einer neuen verlässlichen Sicherheitsstruktur keinen Widerhall auf Seiten der USA und ihrer Bündnispartner fanden. Der Krieg in der Ukraine, der bereits seit 2014 erbittert geführt wird, und die sehr differenzierte Haltung der UNO-Mitgliedsstaaten ihm gegenüber demonstrieren auf besonders anschauliche Weise die fundamentale Bedeutung dieser Auseinandersetzung für die Schaffung einer künftigen neuen Weltordnung. Die USA und ihre Bündnispartner setzen alles daran, mit Wirtschaftskrieg, Lieferung von Waffen an die Ukraine, Gestellung von Ausbildern, Begünstigung von ausländischen Söldnern Russland zu „ruinieren“. Inflation, rasante Preissteigerungen und Energiekrise, unter denen ihre Bevölkerung bereits heute leidet, werden als Kollateralschäden in Kauf genommen. Dreiviertel der Staaten in der Welt aber weigern sich, die westlichen Sanktionen mitzutragen, wissend, dass sie selbst Leidtragende wären.

Es muss auch gestattet sein, zu sagen, dass sich die Formel „Ukraine – Putin“ besonders gut eignet, Missstände in der Welt Russland zuzuschreiben oder aber völlig auszublenden. Wer thematisiert den Konflikt „Türkei/Erdogan – PKK“? Immer wieder dringt die türkische Armee auf das Gebiet seiner Nachbarstaaten vor. Kürzlich wurde im Nordirak die PKK gejagt, auch in Syrien schießt die türkische Armee auf kurdische Kämpfer. Es handelt sich um eben jene YPG, die vor nicht so langer Zeit aus den USA Waffen bekam, um den IS zurückzudrängen. In Syrien will Erdogan einen 600 Kilometer breiten und 30 Kilometer tiefen Streifen besetzten. Wieder eine Aggression. Wieder ein Schlag gegen das Völkerrecht und das durch ein NATO-Mitglied mit der gemessen an der Mannschaftsstärke zweitgrößten Armee des Bündnisses. Wo bleibt der Aufschrei der nordatlantischen Gemeinschaft, wo ihre Forderung nach Einhaltung ihrer so heiligen Werte?

Oder wer nennt die wahren Verursacher der Hungersnöte in der Welt, die seit vielen Jahrzehnten existieren, nicht erst seit dem 24. Februar 2022? Wieder zeigt man mit dem Finger auf Russland, verschweigend, dass es u. a. Somalia zu 95 Prozent mit Weizen versorgt. Das zählt nicht, ist der Gegner im Osten doch so gemein und fordert noch die Räumung der von der Ukraine verlegten Seeminen vor der Küste Odessas, um den Schiffen, die ukrainischen Weizen in die Welt bringen sollen, einen sicheren Weg ins Schwarze Meer zu garantieren. Die Propaganda läuft zur Hochform auf. Die große Mehrzahl der Staaten auf dem Erdball, insbesondere jene, die unter dem westlichen Kolonialismus und Neokolonialismus zu leiden hatte bzw. immer noch leidet, weiß sehr wohl zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

Es muss aber auch gestattet sein, zu sagen, dass die internationalen Spannungen ein Maß angenommen haben, die die Welt fast zum Bersten bringen. Begriffe wie friedliche Koexistenz, gute Nachbarschaft, Interessenausgleich oder auch gegenseitige Sicherheit werden zunehmend nationalen Egoismen und dem Streben nach Vorherrschaft geopfert. Dabei bilden die „Demokraten“ in Deutschland keine Ausnahme. Die Nibelungentreue gegenüber den USA macht sie zu willfährigen Helfern der Verlängerung des Krieges, die das Wohl der eigenen Bürger und die Interessen der eigenen Wirtschaft aufs Spiel setzen.

Daher muss auch gestattet sein, eigene Meinungen zu haben und auszusprechen sowie zu fragen, ob die Bürger nicht das Recht haben, umfassend und sachlich informiert zu werden. Einseitige Schuldzuweisungen, ohne den Dingen auf den Grund zu gehen, haben schon immer Skepsis und Ablehnung nach sich gezogen. Oder ist es etwa Auftrag an die Massenmedien, in erster Linie über Krieg und Waffenlieferungen zu reden, als über diplomatische Schritte und Wege zum Frieden nachzudenken. Gerade letzteres ist Grundvoraussetzung dafür, dem Friedensgebot des Grundgesetzes der BRD gerecht zu werden.

 

„Verflucht sei Krieg, verflucht das Werk der Waffen“ (LiT`alipo, China, um 701-762)

 

hr Re (h) Auge

 

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