Eine spezielle Meinung zur Lage

07. 07. 2022

Meinungsvielfalt ist Ausdruck von Demokratie. Deshalb ist es aus unserer Sicht durchaus interessant wie sich der ehemalige Vorsitzende der SPD und der Linken, Oskar Lafontaine zur gegenwärtigen Situation äußert.

Aus dem Internet zitiert, eine Twitter - Nachricht:

„Wieder einmal hat sich Oskar Lafontaine lautstark zu Wort gemeldet. Dabei spricht er nur aus, was viele denken: Die aktuell massiv entflammte Wirtschaftskrise ist hausgemacht, und die antirussischen Sanktionen sind ihr Brandbeschleuniger“

 

Im Internet wird sein Auftritt vor dem Landtag im Saarland in Auszügen veröffentlicht. Wir zitieren ohne Kommentar:

"Ich kann das Gejammere von Steinmeier, Scholz und anderen über die sozialen Verwerfungen, die entstehen werden, wenn der Gaspreis sich verdreifacht, nicht mehr hören. Wenn man nur von Staaten wie den USA, Saudi-Arabien oder Katar und Russland, denen man völkerrechtswidrige Kriege vorwirft, Energie beziehen kann, dann sollte man den Lieferanten bevorzugen, der die beste und günstigste Ware hat. Das ist Russland. Es wird zudem immer deutlicher, dass die deutsche Wirtschaft auch bei vielen anderen notwendigen Rohstoffen und Ersatzteilen eng mit Russland verflochten ist."

„Man kann es nicht oft genug wiederholen: Wenn man wegen Menschenrechtsverletzungen die Verbindungen zu einem Land abbricht, dann darf man mit den USA, die für die meisten Menschenrechtsverletzungen in der Welt verantwortlich sind, keinen Handel treiben.“

„Es war doch wirklich peinlich, mit anzusehen, wie Biden auf der Pressekonferenz mit Scholz in Washington diesem überdeutlich machte, wer bestimmt, ob die Ostseepipeline Nord Stream 2 in Betrieb genommen wird oder nicht.“

„Wann wird es einen Bundeskanzler geben, der den Mut hat, Washington zu sagen, bis hierhin und nicht weiter. Woher kommt diese deutsche Sucht, sich zu unterwerfen, wenn man sieht, wie sich deutsche Journalisten und Politiker gegenüber Washington verhalten?"

Seine Forderungen sind daher klar:

"Wenn man an die eigene Bevölkerung denkt, gibt es nur eine Lösung: Öffnet Nord Stream 2, um das Schlimmste zu verhindern."

 

Im Anschluss gibt es noch einen kleinen historischen Exkurs bezüglich der unrühmlichen Rolle der US-amerikanischen Regierungen in diesem Jahrtausend, die Lafontaine für die aktuellen Zustände maßgeblich verantwortlich macht:

"De Gaulle wusste noch, Staaten haben keine Freunde, sondern Interessen. So wie die Amis seit 100 Jahren versuchen, das Zusammengehen deutscher Technik mit russischen Rohstoffen zu verhindern (George Friedman), so sollte die Bundesregierung endlich einsehen, dass die Sanktionen nicht Russland und den USA schaden, sondern in erster Linie Deutschland und Europa.
Bundesregierung und deutsche Medien können nicht länger leugnen, was ihnen der renommierte US-Ökonom Jeffrey Sachs kürzlich wieder ins Stammbuch geschrieben hat: 'Der Krieg in der Ukraine ist der Höhepunkt eines 30-jährigen Projekts der amerikanischen neokonservativen Bewegung (Neocons). In der Regierung Biden sitzen dieselben Neokonservativen, die sich für die Kriege der USA in Serbien (1999), Afghanistan (2001), Irak (2003), Syrien (2011) und Libyen (2011) starkgemacht und die den Einmarsch Russlands in die Ukraine erst provoziert haben.'"

 

PS:

Aussage von Robin Alexander „Die Welt“

Drei zentrale Forderungen hatte Donald Trump an Angela Merkel: Nord Stream 2 stoppen, mehr Geld in die Rüstung stecken, das Außenhandelsdefizit senken. Wie der Springer-Journalist verblüfft feststellt, sind diese Forderungen im Zuge der Ukraine-Krise nun erfüllt worden

  1. Deutschland stoppt Nordstream 2
  2. Deutschland erreicht das 2% Ziel bei Rüstungsausgaben.
  3. Deutschland hat keinen Handelsüberschuss mehr.

Die Ampel hat in sieben Monaten alles erfüllt, wofür Donald Trump jahrelang vergeblich Angela Merkel genervt hat.

 

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