Ist das Klima noch zu retten

22. 01. 2023

Unsere Natur zeigt sich mit den ersten Blumen, Schneeglöckchen, Christrosen und Mandelröschen und mit einer weißen Schneedecke, die alles leicht einhüllt. Eigentlich haben wir Winter und nicht schon Frühlingsgefühle. Keiner kann exakt begründen, ob das schon der Klimawandel ist oder nur ein falsches Wetter.

Bestimmte Aussagen und Signale sollten wir aber sehr ernst nehmen. Deutschland hat im Jahre 2022 erneut entscheidende Klimaziele verfehlt. Trotz geringeren Energieverbrauchs von 162 Terawattstunden ist der Treibhausgas-Ausstoß im Vergleich zu 2021 mit 761 Tonnen nicht zurückgegangen. Auf allen Konferenzen und auch gegenwärtig auf dem Gipfel in Davos wird von einem „Alarmsignal“ für die Einhaltung der Klimaziele gesprochen. Der Wirtschaftsminister weist auf das Sorgekind „Verkehrsbereich“ hin. Alle bislang hier eingeleiteten Maßnahmen seien im Gegensatz zum Gebäudebereich unzureichend.

Jede Klimakonferenz erklärt, dass sich etwas ändern muss. Politik und Gesellschaft müssten aber verbindlich festlegen was konkret passiert. So halten ernstzunehmende Sachkundige das Erreichen des 1,5-Grad-Zieles ohne Beendigung der fossilen Energienutzung für Nonsens.

Dabei könnte jeder Mensch selbst Einfluss nehmen, denn der Prokopfverbrauch pro Jahr liegt bei 8,8 Tonnen C0². So kann es nicht weitergehen. Profitgesteuert wächst die Wirtschaft schneller, als sich die Umwelteffizienz verbessert. Sie provoziert einen überbordenten Verbrauch an Ressourcen, die sich zum Teil im Abfall wiederfinden. Muss Wohlstand denn in Verschwendung münden?

Der Kampf um Lützerath und die Braunkohle zeigt das Dilemma auch der Politik. Die Grünen zerreißt es im Spagat zwischen notwendiger Energie und Naturschutz. Der Nabu erklärt. „Die Welt rast in der Natur- und Klimakrise auf einen Abgrund zu. Doch statt entschieden zu bremsen, geht sie lediglich etwas vom Gas. Die Nationen behandeln die Naturkrise, als könne man sie recht einfach mit mehr Schutzgebieten und Renaturierung aufhalten.“

Das trifft auch auf den Disput zur Errichtung von Windkraftanlagen und großflächigen PV-Anlagen zu. Mit den Änderungen am Bundesnaturschutzgesetz ermöglichen wir straffere, schnellere und rechtssichere Verfahren für den Ausbau der Windenergie. Gleichzeitig wahren wir hohe ökologische Schutzstandards und unterstützen gefährdete Arten langfristig durch ein neues Artenhilfsprogramm. Wir bringen also zwei Ziele zusammen.

Der Schutz der Natur sowie insbesondere der Artenschutz und der Ausbau der erneuerbaren Energien sind miteinander vereinbar, wenn der Ausbau auf der Planungsebene klug gesteuert wird und geeignete Flächen für Wind zur Verfügung gestellt werden. Das betrifft auch unsere Gemeinde Rehfelde mit dem Windfeld 26 in den Fluren von Werder und Zinndorf sowie den Bau von PV-Anlagen auf dem Hort, den kommunalen Gebäuden, den Feuerwehren, der Realisierung von Ideen zum Innovations-Park in Zinndorf oder zur energetischen Versorgung des Projekts Mühlenfließ u. a.

Auf all diesen Sachgebieten bedarf es eines aktiven Handelns. Weg vom Reden hin zum Handeln. Für Veränderungen in einer Demokratie braucht es Mehrheiten – und den Gang durch die Institutionen. Um diese Mehrheiten müssen wir ringen.

 

Ihr Re (h) Auge

 

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