Am 16. April 1945 begann in den frühen Morgenstunden die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden – die Offensive der Sowjetischen Roten Armee auf die Seelower Höhen. Damit wurde die entscheidende Phase des Kampfes um Berlin eingeleitet. 

Rund eine Million Soldaten der Roten Armee standen etwa 120.000 Wehrmachtssoldaten gegenüber. Nach vier Tagen heftigster, blutiger Kämpfe, bei denen etwa 33.000 sowjetische und 12.000 deutsche Soldaten starben, endete die Schlacht mit dem Sieg der Roten Armee und der Weg in Richtung Berlin begann.

Zu der Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages hatte sich auch eine kleine Gruppe Rehfelder aufgemacht um Blumen niederzulegen. Wir konnten uns selbst davon überzeugen, dass mehrere hundert Menschen aus der Umgebung und von weiter her (Autokennzeichen sogar „L“ und „D“ waren zu sehen) das Bedürfnis hatten, an den Seelower Höhen der Opfer des Krieges zu gedenken und es als Mahnung zu verstehen, für Frieden und Verständigung über Grenzen hinweg einzutreten.

Trotz der großen geschichtlichen Bedeutung fand nach der Kranzniederlegung nur ein stilles Gedenken statt. Es wurde eine Gedenktafel mit den Namen gefallener sowjetischer Soldaten angebracht und Seelows Pfarrerin Josefine Soltau sprach ein Gebet.

Leider gab es viele Irritationen um eine Handlungsempfehlung des Auswärtigen Amtes wonach keine russischen und belarussischen Vertreter zu der Gedenkveranstaltung eingeladen werden sollten. Auf Grund internationaler Verträge war das nicht gerechtfertigt. Es wäre absurd, höchste Vertreter eines Landes von einem Gedenken an die eigenen Landsleute auszuschließen – meinte auch der stellvertretende Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, Friedemann Hanke.  

Das Erscheinen des russischen Botschafters Sergej J. Netschajew löste einen ziemlichen Medienrummel aus. Der Vize-Landrat Friedemann Hanke und Seelows Bürgermeister Robert Nitz begrüßten ihn und die Gesandten Belorusslands und der Botschaften Kasachstans und anderer Länder herzlich.   

Hoffnung machte die Anwesenheit so vieler Teilnehmer an dem Gedenken an die Opfer des Krieges und dessen Schrecken. Nie wieder Krieg – es ist aktueller denn je.

(Text und Fotos AW)