Grenzen

17. 01. 2021

Unsere menschlichen Grenzen sind uns bekannt, wenn auch nicht immer bewusst. Tonnengewichte stemmen, Überschall laufen, Unweiten springen oder sogar fliegen wollen, da kennen wir unsere Grenzen. Auch wenn einige das mit Doping toppen wollen, es hat Grenzen, die wir achten.

Unser menschliches Wissen und die Wissenschaft haben ebenso eigene Grenzen, obwohl diese täglich erweitert werden. Aber bei Krebs im Endstadium oder jetzt bei Corona stoßen wir immer noch an unsere Grenzen. Jeder kleine Computer, ja sogar das Handy hat ein größeres Speichervolumen, als das, welches unser Gehirn je erreichen könnte.

Es gibt auch Grenzen, die aus heutiger Sicht noch erforderlich sind, aber dem Gedanken einer Weltgemeinschaft völlig widersprechen. Deutsche und Polen sowie fast alle anderen Europäer und die der anderen Kontinente haben mit Corona ihr Bedürfnis nach offenen Grenzen praktisch erleben können. Alle haben begriffen, dass ein Abschotten allen schadet.

Als die Grenze mit allen Befestigungen zwischen beiden deutschen Staaten zwischen dem Ostblock und den Westmächten, zwischen Warschauer Pakt und Nato verschwunden war, war das historisch ein Meilenstein. Praktisch wurde sie aber nur weiter nach Osten verlagert, wo jetzt die Nato, vergrößert um weitere Staaten, direkt Russland gegenübersteht. Dabei wird bewusst übersehen, dass Europa bis an den Ural geht und somit Russland eigentlich zu Europa gehört. Vergleichbare Grenzen mit Konflikten trennen u. a. die Halbinsel Korea. Mauern werden zu Mexiko sowie zum Iran errichtet und an den Außengrenzen Europas sterben Menschen und leiden unter inhumanen Bedingungen. Dabei sind die Ursachen für die bestehenden Grenzkonflikte sehr unterschiedlich. Sie reichen von Territorialinteressen über wirtschaftliche Interessen und kultur-historische Ansprüche bis hin zu naturräumlichen Veränderungen.

Grenzen und Mauern bestehen auch in unseren Köpfen. Damals wie heute zwischen Ost und West, Nord und Süd, zwischen Ideologien und Religionen, Stämmen und Kulturen sowie zunehmend mehr in nationalistischer und faschistischer Ausprägung.

Finden wir Lösungen für unsere Gedanken, dann finden wir auch Lösungen für die Probleme auf allen Kontinenten. Dazu gehört, Verträge einzuhalten. Aber: Ob der Westfälische Friede 1648, der Wiener Kongress 1815, der Versailler Vertrag 1919, das Potsdamer Abkommen 1945 sowie die von 1990, alle wurden gebrochen.

Schaffen wir Frieden, denn der ist ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe zwischen Menschen, sozialen Gruppen oder Staaten in denen bestehende Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden.

 

Ihr Re (h) Auge

 

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