Befürchtungen

28. 02. 2021

Die Ergebnisse oder besser die fehlenden Ergebnisse der Sitzungen der Ausschüsse und der Gemeindevertretung nötigen regelrecht dazu, erneut mahnende Worte zu finden. Von Lu Chiu-Yüan stammt der Gedanke: „Es hat keinen Wert über Dinge zu reden, wenn man nicht auch beabsichtigt, dem Reden die Tat folgen zu lassen.“ Er muss schon zu seiner Zeit eine Vorahnung bezüglich der kommunalen Sitzungen in Rehfelde von heute gehabt haben, denn in diesen wurde auch mehr geredet und informiert, statt zu Ergebnissen zu kommen.

Mit wachem Re(h) Auge und bei stetem Autofahren habe ich das Gefühl, dass die Rehfelder Kommunalpolitik wie in einem Stau auf der Autobahn festsitzt. Es geht nicht oder nur schrittweise voran, es ist kalt und es fehlt eine Rettungsgasse.

Nehmen wir nur das Thema Klassenräume, Bibliothek und Großküche: Mit neuer Hortplanung wird die Fertigstellung auf 2024 verzögert und dafür 5 Jahre – eine ganze Wahlperiode - benötigt. Dadurch entstehen neue Probleme und parallel dazu jährlich neue spontane Festlegungen zur Schaffung von Klassenräumen. Erst die Kröte mit der Verlegung der Bibliothek, dann die Feststellung, dass weitere Vorschläge zur Raumfindung nicht umsetzbar sind. Und am Ende wird sicher wieder der Vorschlag aus der Tasche gezogen, noch mehr Container aufzustellen. Es fehlt an einer ganzheitlichen und weitsichtigen Betrachtung der Probleme und an einem sachorientierten Meinungsaustausch über Fraktionsgrenzen hinweg. So lange beim Blick in die Vergangenheit frühere Entscheidungen schlecht geredet und  z. T. abgewickelt werden, an ihre Stelle jedoch keine neuen konzeptionellen Ansätze treten, die auch dem Amt vermittelt werden können, werden die kommunalen Gremien nur wenig messbare Ergebnisse in ihrer Arbeit erzielen. Die Arbeit der Gremien verläuft unkoordiniert und wenig planmäßig. Die Kommunikation zwischen ihnen ist höchst mangelhaft. Und schaut man sich die Tagesordnungen der Ausschusssitzungen an, gerät man in Zweifel, ob es ihrer überhaupt bedarf.

Daher verwundert die gegenwärtige Situation nicht. So geht es beim Bau des neuen Hortgebäudes nicht um die Schaffung zusätzlicher Räume für die Schule, sondern ausschließlich um den Nachweis, dass das ehrgeizige Limit von 6 Mill. Euro für den Bau eines Hortes eingehalten wird. Damit im Zusammenhang steht das Thema Essenversorgung für die Kinder der Kitas und Schule. Denkansätze aus 2019 wurden ad acta gelegt. Jetzt anno 2021 wird ein Außenstehender mit der Bewertung der Situation und einer Variantenabwägung beauftragt.

 

Die Planung und das Bauen von Wohnungen im „Quartier Mühlenfließ“ werden fadenscheinig verzögert. Will man sich hier etwa das Einkaufszentrum Große Straße Strausberg zum Vorbild nehmen, bei dem es zu einem jahrelangen Rechtstreit mit dem Investor vor Gericht kam. Für das Verkehrskonzept wird offensichtlich erst zum Jahresende ein Entwurf vorliegen, so dass auch keine Ableitungen für den Straßenbau erfolgen können. Sichtbare Fortschritte bei der Schaffung von Gewerbegebieten sind nicht ersichtlich. Die Planungen zum Windfeld 26 haben noch nicht begonnen. Besonders fällt auf, dass die Überarbeitung der Imagebroschüre nach 18 Monaten noch immer nicht abgeschlossen ist.

„Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf den Erfolg wartet.“ (T.A. Edison)

Lassen Sie uns den Stau auf der Autobahn Rehfelde auflösen!

 

Ihr Re (h) Auge

 

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