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Vor 80 Jahren Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945

25. 01. 2025

Im Jahr 2020 machte ein umfangreicher Erinnerungsband mit dem Titel „Ein bisschen Leben vor diesem Sterben“ auf sich aufmerksam. Darin schildert der damals 14-jährige ungarische jüdische Häftling des KZ Auschwitz Tomas Radil sein Überleben in der Hölle der SS. Über den 27. Januar 1945 schreibt er u. a. wie folgt: “Im Hintergrund sah ich zwei oder drei Panzer. Einer riss ein Stück Stacheldrahtzaun nieder. Es war offenkundig, dass die Russen dies aus symbolischen Gründen taten. Der niedergewalzte Draht bedeutete: Ihr seid frei! Das deutsche Konzentrationslager Auschwitz hat aufgehört zu existieren! Die Häftlinge jubelten, einige verkündeten laut den Ruhm der Befreier, andere weinten ergriffen. Manche erhoben die Fäuste und schworen den Faschisten Rache. Mich wiederum überflutete eine Woge animalischen Glücks, so wie damals, als man mich aus der zum Krematorium marschierenden Gruppe herausgezogen hatte und ich von der bei den verschiedenen Selektionen erfahrenen tödlichen Beklemmung befreit war.“

Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Es ist der Tag, an dem die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz befreite. Als die Einheiten der 1. Ukrainischen Front das Terrain der KZ einnahmen, trafen sie noch 7.000 Gefangene an. Bereits am 18. Januar hatte die SS 58.000 Häftlinge der Lager auf Todesmärsche in Richtung Westen in noch funktionierende KZ getrieben. Die Wachposten versuchten noch in letzter Minute die verbrecherischen Spuren des Mordens zu verwischen. Sie vernichteten Teile der Akten, legten die Barackendepots mit dem geraubten Gut der Häftlinge in Feuer und sprengten in der Nacht zum 26. Januar das noch letzte intakte Krematorium. Von Mai 1940 bis 1945 hatten die Nazis 1,3 Millionen Menschen aus ganz Europa, vor allem Juden, Sinti und Roma und Kriegsgefangene in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Als Arbeitssklaven schufteten sie im Stammlager oder in den umliegenden Betrieben, u. a. für die IG-Farben, die Krupp AG, die Hermann-Göring-Werke, die Siemens-AG. Auf der Tagesordnung standen permanente brutale und erniedrigende Selektionen. Nichteinsatzfähige Männer, Frauen und Kinder wurden in den Gaskammern erstickt oder erschossen. Mindestens 1,1 Millionen Menschen wurden hier ermordet. 

Das damalige Geschehen in Auschwitz sollte uns heute hier in Rehfelde Anlass sein, der 20 jüdischen Zwangsarbeiter zu gedenken, die von 1940 bis zum 27. Februar 1943 im Nachbarort Garzau auf dem Rittergut des Hans von Rohrscheidt ausgebeutet und von dort aus über Rehfelde, Berlin nach Auschwitz deportiert wurden. Keiner von ihnen hat das Grauen überlebt. 

Erinnern wollen wir uns ebenfalls an die zeitweilig in Rehfelde wohnenden jüdischen Mitbürger, die aufgrund der Judenverfolgung der Nazis den Ort verließen und in die Reichshauptstadt Berlin flohen. Markus May, von 1919 bis 1937 Miteigentümer und Verwalter des Rehfelder Gutes, wurde gemeinsam mit seiner Frau Cäcilie und seinem 16-jährigen Sohn Kurt Gustav 1942 deportiert und bei Riga noch am Ankunftsort getötet. Der angesehene Landarzt Dr. Arnold Alexander praktizierte von 1919 bis 1933 in der Ahornallee in Rehfelde. Verarmt und geschmäht wählte er 1935 den Freitod. 

Gedenken und Nachdenken sollte in unserer Gegenwart auch Mahnung sein, ganz nach den Worten von Johann Wolfgang von Goethe: “Lerne zeitig klüger sein!“.

(Siehe auch: Erika und Gerhard Schwarz: Rehfelde. Ein Dorf auf dem Barnim. Berlin 2013, S. 421, 430.)

 

Erika Schwarz

 

Bild zur Meldung: Stolpersteine für die Familie May, verlegt am 17. Juni 2022 an ihrem letzten Wohnort in Berlin, Bayerische Straße 4.

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