"Der Beitrag von Wildblumen für den Erhalt der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren“, damit lud die AG Wildblume am Donnerstag, den 30.03.2023, in den Bürgersaal Rehfelde ein. 

Während der umfangreichen und produktiven Vorbereitung hatten sich alle gefragt, ob dieses Thema wohl neue Interessenten anlocken oder die AG unter sich bleiben würde.

Mit 27 Besuchern, darunter 3 Gemeindevertretern, einschl. Bürgermeister Patrick Gumpricht, plus 7 Mitgliedern der Arbeitsgruppe war der Bürgersaal jedoch gut gefüllt. 

"Glauben Sie mir, mit so einer wilden, ungemähten Wiese, konnte ich mich partout nicht anfreunden. Das sieht doch nicht schön aus", leitete Brigitte Schäfer die Veranstaltung ein. Die Zuschauer waren mit dieser Sicht gleich gefangen und nickten zustimmend. Brigitte stellte die AG Wildblume weiter vor und erzählte auch, wie sich mit der Zeit auch ihre persönliche Sicht auf Wildblumenwiesen änderte.

Nach Brigittes Einstieg übernahm der insgeheime Vater der AG, Jochen Schäfer, und bewegte sich mithilfe umfangreichen Fachwissens, Zitaten aus der GEO, tollen Bildern sowie witzigen Informationen zwischen dem Ernst des Artensterbens, Klima und Umweltschutzes einerseits und den vielen kleinen und großen Wundern der Natur andererseits. 

Trotz oder gerade wegen der ernsten Zahlen und der Schwere dieser Fakten, herrschte absolute Stille und ernstes Interesse. 

Man erfuhr, dass in Deutschland von 33.305 Insektenarten 10.000 -also fast ein Drittel- vom Aussterben bedroht sind, dass es allein in Norddeutschland 4.000 Käferarten gibt, von denen 700 ausgestorben sind oder kurz davorstehen. Beklemmende Zahlen.

Für Lachen bzw. Staunen sorgten die Tricks und die erstaunlichen Fähigkeiten der Natur:

Wussten Sie z.B., dass Birnenblüten Fliegen zur Bestäubung mit Aasgeruch anlocken? 

Oder dass die Samen der weiblichen Brennnessel ein natürliches Aphrodisiakum sind? 

Oder dass Wildbienen echt wählerische Feinschmecker sind?

Um das Publikum etwas aufzulockern, informierten Christine Fehling, Doerthe Müller und Sven Lange in ergänzenden Beiträgen über entscheidende Details zum Anlegen von Wildblumenwiesen oder „wilden“ Ecken, zum richtigen Bau von Insektenhotels und zur Nutzung der Brennnessel für die Gesundheit.

Damit gewannen die Besucher die Überzeugung, dass jeder auch mit einem kleinen Beitrag in seinem persönlichen Umfeld, den Anfang für große Ergebnisse für sich selbst, den Ort und die Natur leisten kann. Nämlich auch mit Wildblumen und Frühblühern den " Summern" und Vögeln Nahrung und Heimat bieten und so den Kreislauf in der Natur unterstützen.

Nach circa 90 Minuten, in denen die Hörer bis zuletzt aufmerksam blieben, war der offizielle Teil vorüber und Bürgermeister Patrick Gumpricht bedankte sich für die gelungene Veranstaltung. Die Gäste stellten sehr interessiert viele Fragen und blieben noch fast 45 Minuten nach Ende der Veranstaltung im Gespräch mit den AG-Mitgliedern.

Und so konnten die Mitglieder der AG resümieren, dass das Interesse der Bürger an der Natur und dem Artenschutz groß ist und dass ungemähte, bunt blühende Wildblumenwiesen eine große Akzeptanz finden, wenn man die Zusammenhänge kennt.

Die AG Wildblume schmiedet bereits neue Pläne, wie sie auch ganz praktisch den Bürgern helfen kann.