Hauptsache dagegen, oder?

In unserem Lande gibt es immer mehr „Wir – sind – dagegen“ Fraktionen. Diese schießen wie Pilze aus der Erde. Wenn etwas entstehen soll, ist schon eine kleine Minderheit dagegen und die ist so laut, dass man denkt es ist die Mehrheit.

Es geht nicht um Lösungen, deshalb gibt es auch keine Vorschläge. Es zählt - nicht hier bei uns, nicht vor meiner Haustür, nicht so, nicht mit uns, nicht mit dem.

Nicht mit uns sagen die selben Personen zu Corona-Vorgaben durch den Bund, die vorher nach einheitlichen, verbindlichen Regeln für das ganze Land durch die Regierenden gerufen haben. Plötzlich sind zentrale Regeln Eingriffe in die Demokratie und die Selbstverwaltung sowie Verantwortung der Kommunen.

„Nicht so!“ lautete das Signal aus Dresden von einem Parteitag einer fast in Beobachtung stehenden Partei, die gegen Tests, Impfungen, Europa und für eine radikale andere Gesellschaft in Deutschland eintritt. Und die Medien tun ihr Bestes, um die Personen und Inhalte groß zu popularisieren.

Nicht vor meiner Haustür, schreien andere, denn die Wohngebiete, Schulen, Spielplätze, Containerstandorte können auch woanders stehen. Bei mir sind Bäume und Zauneidechsen schützenswertes Gut und können nicht der Daseinsvorsorge für die Menschen weichen.

Nicht bei uns, wir wollen keine Entwicklung mit mehr Einwohnern, keine ausgebauten Straßen mit mehr Autos, kein Tesla mit mehr Arbeitskräften und keine neuen Anlagen der erneuerbaren Energie. Den Strom aus der Steckdose bekommt man auch mit Braunkohle und Atomkraft an den alten Standorten.

Nur gut, dass es auch andersdenkende und handelnde Menschen in unserem Land und der Gemeinde gibt.

Ja mit uns, wir gehen zum Frühjahrsputz und leisten unentgeltlich Arbeit für die Allgemeinheit, für die Ordnung und Sauberkeit in unseren Dörfern und Wohngebieten, obwohl dabei Manches etwas besser organisiert werden könnte.

Ja so geht es mit dem Hort, wenn Räume in der oberen Etage belüftet, die Aula eine Klimaanlage erhält, erforderliche Schutzgitter und ausreichend Parkplätze eingeplant werden. Jetzt nur schnell und konsequent weiter, damit die Bauphasen zu den Jahreszeiten passen und der Bau nicht teurer wird.

Ja, vor meiner Haustür wurde REWE gebaut, die KITA ist im Wachsen, der Parkplatz an der Post wird endlich ausgebaut und weitere Gehwege errichtet. Mit einem Verkehrskonzept werden die Prämissen für den weiteren Straßenausbau festgelegt und die Planungen für das Mühlenfließ und das Windfeld 26 werden beschleunigt.

Ja, bei uns finden nach Corona wieder Veranstaltungen statt, die Vereine und Interessengruppen werden aktiv, auf dem Sportplatz tummeln sich die Kinder und der Ball rollt weiter in der oberen Fußballklasse, der Sängerkreis schmettert seine Lieder und wir treffen uns wieder mit unseren polnischen Partnern.

Nicht der Nihilismus darf triumphieren. Es muss mit jedem gehen. Bedingung sind nur gegenseitiger Respekt, Achtung und vernünftige Kommunikation.

Variieren wir doch den Spruch von Marie von Ebner- Eschenbach. Machen wir aus: „Der Gescheite gibt nach – eine traurige Wahrheit. Sie begründet die Weltherrschaft der Dummen“ einfach: „Die gescheite Mehrheit gibt nicht nach, setzt sich durch und verhindert die Herrschaft der Dummheit!“

Ihr Re (h) Auge