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Zum Bahnhof in Rehfelde

05. 08. 2022

Entwicklung des Eisenbahnverkehrs und des Bahnhofs in Rehfelde im beginnenden 21. Jahrhundert.

(Eine Betrachtung von Henning Zobel)

Nach dem rückblickenden historischen Spaziergang vom Bahnhof durch die Bahnhofstraße stellt sich die Frage, welche Veränderungen gab es seit der politischen Wende 1991 und in den letzten 20 Jahren in diesem Jahrhundert. Nach der politischen Wende war die Zeit der gr0ßen Arbeitslosigkeit und der ABM in der ehemaligen DDR. Rie Konkurrenz aus Westdeutschland bemühte sich dabei auch eifrig darum, kleine Unternehmen, die sich gründeten, möglichst mir Preisdumping sehr klein zu halten bzw.  für ein Null-ouvert aufzukaufen. Dabei fand sie in den Haushaltsperren der Landesregierung eine große Unterstützung. Diese Rezession hatte auch einen großen Einfluss auf die Verkehrsplanung der Landesregierung, die vorwiegend mit Beamten, die aus Nordrhein-Westfalen kamen, besetzt. Die Ostbahn war weit von der Landeshauptstadt entfernt.

 Die Deutsche Reichsbahn und die Deutsche Bundesbahn fusionierten zur Deutschen Bahn AG und wurden von einem staatlichen Dienstleistungsbetrieb in eine auf Profit orientierte Aktiengesellschaft umgewandelt. Alles was einem Profit hinderlich ist, wurde wegrationalisiert. Das Servicepersonal auf den kleineren Bahnhöfen wurde zuerst eingespart. Fahrkarten wurden vom Zugpersonal verkauft. Die Fahrgastzahlen wurden sowohl von der Bahn als auch vom Land Brandenburg klein gerechnet. Die Verkehrshalte der Personenzüge wurden reduziert, und das betraf auch das Halten der Regionalbahnzüge in Rehfelde und Herrensee. Jeder 2. Zug hielt nur noch für das Zu- und Aussteigen der Passagiere. In den Abendstunden gab es nur noch 3 Halte der Züge aus Berlin. Die Rehfelder Bürger wurden vom kulturellen Leben in Berlin abgeschnitten. Die Berufspendler nach Berlin mussten weitgehend eigene Fahrzeuge nutzen, da sie nach Feierabend kaum noch eine günstige Zugverbindung nach Hause hatten.

Das Bahnhofsgebäude und die Verladeeinrichtungen wurden nach dem Verkauf des Bahnhofgebäudes zu einem Schleuderpreis an eine britische Investmentgesellschaft 15 Jahre der Randale und dem Verfall preisgegeben.  Für die Kommune gab es in dieser Zeit kaum eine Möglichkeit, diesen Prozess aufzuhalten.  Das Bahnhofsgebäude verkam zu einer Ruine.

Eines funktionierte bei der Bahn aber immer noch, und das war das Beschwerdetelefon. Wenn die Züge regelmäßig eine Verspätung hatten, konnte man dort anrufen, und der Mitarbeiter dort war sehr zuvorkommend und ging den Ursachen nach, so dass für mehrere Wochen die Züge wieder pünktlich waren. Ein Berufspendler rief auch dort an, um zu erfahren, was gegen die Verschlechterungen des Fahrplanes unternommen werden kann. Der Mitarbeiter dort erklärte, dass die Fahrplanangelegenheiten nicht allein in den Kompetenzbereich der Bahn mehr fallen und riet dazu, Mehrfachpetitionen an den Landkreis, das Verkehrsministerium, den Landtag und die Bahn AG zu schreiben mit einer zusätzlichen Befürwortung durch den Bürgermeister. Dies tat auch der Berufspendler unter Angabe konkreter Zahlen der Fahrgäste, die regelmäßig zur Arbeit nach Berlin pendelten, und der damalige Bürgermeister Arno Neumann befürwortete die Petitionen. Nach ca. 4 Wochen erfolgte in den Zügen eine Verkehrszählung und ab den nächsten Fahrplanwechsel verkehrten die Züge tagsüber im Stundentakt mit den entsprechenden Verkehrshalten in Rehfelde und Herrensee. Damit war der erste Schritt zur Verbesserung des Bahnverkehrs erfolgt. Einen Nachteil hatten die neuen Fahrpläne noch, denn der letzte Zug auf der Ostbahn fuhr täglich gegen 21:30 Uhr ab Berlin-Lichtenberg. Fernpendler und Theaterbesucher in Berlin erreichten den Zug nicht mehr. In den Jahren danach bemühte sich die IGOB, in die auch die jeweiligen Bürgermeister die Interessen der Rehfelder Bürger einbrachten, darum, den erreichten Zustand zu stabilisieren und weiter zu verbessern, was vor einigen Jahren zu einer Aufnahme der beiden Spätzüge in den Fahrplan führte. Nach dem die IHK Berlin und die IHK zusammen mit der IGOB weiter Druck gemacht haben, ist die Ostbahn inzwischen in die Landesplanung aufgenommen worden und ein Halbstundentakt nach Berlin und zurück für 2024 in Vorbereitung.   Leider ist die Ostbahn bisher noch nicht im Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden, aber in jüngster Zeit wird die Bedeutung für den internationalen Verkehr zunehmend diskutiert.

Das Bahnhofsgebäude hat seine Bedeutung als solches verloren. Es bedurfte der Initiative und Ausdauer einer Person, die sich der Aufgabe der Revitalisierung annahm, und dies war der damalige Bürgermeister Reiner Donath, der auch viele Jahre Berufspendler nach Berlin war. Die Gemeinde hatte 2006 unter Bürgermeister Reiner Donath für die nötige Neugestaltung des Bahnhofumfelds einen Förderantrag gestellt, wofür der Minister Dellmann im Mai 2008 einen Förderbescheid überbrachte.  Mit der Umgestaltung des Bahnhofumfeldes begann auch die Dringlichkeit der Restaurierung des Gebäudes in den Vordergrund zu rücken. Am 31.Juli 2009 wurde die Einweihung des neugestalteten Bahnhofumfeldes begangen, wobei das Spruchband „Rettet unseren Bahnhof“ aufgehängt war. Dazu bedurfte es, das kommunale Eigentum an dem Gebäude zu erlangen und den Umbau durchzuführen. Die Beschlüsse dazu hatte die Gemeindevertretung im Dezember 2009 gefasst, wobei der Kauf und die Sanierung des Bahnhofgebäudes 832.000 € betrugen und davon 330.000 € als Gemeindeanteil getragen wurde. Der Verkauf des Bahnhofgebäudes erfolgte nur in Teillosen, so dass der Güterboden separat an eine Privatperson veräußert wurde, die an einer Sanierung dieses Gebäudeteils kein Interesse zeigte. Das Bahnhofsgebäude als solches zu sanieren war nicht möglich, da von Seiten der Bahn als Eigentümer der Infrastruktur kein Interesse bestand, und so galt es im Vorfeld der Umbaumaßnahmen, die weitere Nutzung abzuklären und darauf auszurichten. Am 3.06.2011 erfolgte der symbolische Spatenstich, am 6. Juli die Grundsteinlegung und am 9. Dezember2011 das Richtfest des Umbaus. Anstelle der Bahnhofshalle und des vormaligen Gaststättenbereiches ist der Tourismuspavillon entstanden und die Räume des Bahnhofgebäudes wurden für die Zahnarztpraxis umgebaut. Die feierliche Übergabe an die neuen Nutzer erfolgte dann am 22.8.2012. Für die Bahn und eine Logistikeinrichtung wird das Gebäude auch in der Zukunft keine Rolle mehr spielen. Von den Etappen des Umbaus wurde bereits mit Bildern auf der Internetseite http://www.gemeinde-rehfelde.de jeweils ausführlich berichtet.

Rückwirkend betrachtet ergibt sich das folgende Fazit:

Es bedarf für die Realisierung eines solchen Projekts einer Person, die ein richtiges und überzeugendes Konzept entwickelt, dieses in vielen zeitraubenden Diskussionsrunden die Unterstützung einwirbt und die Regie für die Realisierung übernimmt und Fertigstellung voranbringt. Danach gibt viele, die das für eine Selbstverständlichkeit halten und sich auf die Schulter klopfen.

 

Bild zur Meldung: Zum Bahnhof in Rehfelde

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