Bewaffnete Drohnen sind Angriffswaffen
Generalinspekteur fordert rasch Kampfdrohnen ND 04.01.21
Kampfdrohnen (bewaffnete Drohnen) sind seit mehreren Jahren weltweit im Einsatz. Ferngesteuert mit wachsendem Automatisierungsgrad wurden sie durch das US-Militär bei „gezielten Tötungen“ mehrfach als Mordwerkzeuge verwendet, unter anderem im Irak, in Jemen und Afghanistan. Die Air Base Ramstein bei Kaiserslautern diente dabei als Relaisstation. Zu den Opfern gehörten auch wehrlose Zivilisten.
Im Karabachkonflikt zwischen Armenien und Afghanistan zeigte die massenhafte Anwendung von der Türkei gelieferter Kampfdrohnen durch Aserbeidschan den Einfluss auf Veränderungen der Kriegsführung, hin zum automatisierten Krieg.
Unbemannte Drohnen sind billiger in der Herstellung, benötigen keinen Schutz eines Piloten gegen Beschuss und Überlastung. Vorerst spielt der Mensch noch eine Rolle in der Fernsteuerung, wenn auch wenig anders als der Operateur bei einem Computerspiel, was die menschliche Hemmschwelle beim Waffeneinsatz verringert. IT-Forscher warnen, dass in Verbindung mit den Entwicklungen auf den Gebieten der künstlichen Intelligenz und der Schwarmtechnologie der Waffeneinsatz vom Menschen immer mehr auf den Algorithmus übergehen wird. Das ist der Weg zum autonomen Krieg, dem Krieg der Roboter.
Kampfdrohnen könnten dabei Wegbereiter für den massenhaften Einsatz autonomer Systeme auch bei den Land- und Seestreitkräften sein. Bewaffnete Drohnen sind Angriffswaffen. Sie verringern die Hemmschwelle zur militärischen Lösung von Problemen, sind kaum geeignet zur Verteidigung, aber können ein neues Wettrüsten initiieren. Killerdrohnen sind Mordwerkzeuge. Ihre weitere Entwicklung, Herstellung und Beschaffung sollten der Ächtung unterliegen wie die der ABC-Waffen. Dafür einzutreten wäre im eigentlichen Interesse Deutschlands.
Eckart Schlenker
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